
In diesem Artikel möchte ich dir eine Sichtweise vorstellen, die dir dabei helfen kann, mit Suchtverhalten umzugehen, unabhängig, ob es sich um stoffgebundene Süchte (Drogen, Alkohol) oder andere Abhängigkeiten, wie emotionales Essen, Spielsucht, Verstrickungen in toxischen Beziehungen, etc. handelt.
Die Inspiration für diesen Blockarikel kam von Dr. med. Mirriam Prieß, die in ihrem Buch “Zeit für einen Spurwechsel” viele gute Anregungen gibt, um mit inneren Blockaden und destruktiven Verhaltensmustern umzugehen, deren Ursachen vor allem in den Bindungserfahrungen der frühen Kindheit liegen.
Süchtiges Verhalten hat sehr viel mit unerfüllter (Sehn-) Sucht zu tun. Es ist die innere Realität eines ewig Suchenden, der nie ankommt und sich getrieben fühlt, um Geborgenheit, Liebe und Zuneigung irgendwo im Außen zu finden, weil es ihm nicht zuteil wurde, als er dies als kleines Kind dringend gebraucht hätte. Sucht und Abhängigkeit ist etwas, was nur im Inneren gelöst werden kann. Stattdessen ist der oder die Süchtige nicht von der Hoffnung abzubringen, die innere Leere im Außen füllen zu können. Diese innere Leere, die für die Betroffenen nicht auszuhalten ist und zu den absurdesten und destruktivsten Verhaltensweisen führen kann.
Solltest du dich darin wiedererkennen, probiere einmal, dir folgendes vor Augen zu führen, am besten in dem Moment, wenn du deine Abhängigkeitsgefühle deutlich spüren kannst:
Jede Droge ist nur solange eine Droge, solange du ihr die Bedeutung gibst, dich retten zu können.
In dem Moment, in dem du dich (sehn-)süchtig angezogen fühlst, richte den Blick auf dich selbst. Konzentriere dich nicht mehr auf den Auslöser deiner Sehnsucht, egal ob Drogen, Alkohol, Süssigkeiten, die nicht herzustellende Nähe zu einem bestimmten Menschen ... egal was es ist, was dein Verlangen stillen und die innere Leere füllen oder dich von ihr ablenken soll.
Richte stattdessen deine Aufmerksamkeit auf deine innere Fixierung. Erkenne, dass es die fehlende Nähe aus den ersten Lebensjahren ist, die dich treibt und die heute im Außen nicht mehr gut zu machen ist. Sich von der Sucht zu befreien heißt, konsequent auf das Verlangen kindlicher Geborgenheit und Wiedergutmachung zu verzichten. Wenn also das Verlangen auftritt, verzichte bewusst auf den Wunsch nach Versorgung. Konzentriere dich stattdessen auf dich selbst und darauf, die Verbindung zu deinem inneren Selbst aufzunehmen. Wenn du dein inneres Selbst nur schwer spüren kannst, richte die Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Atme ruhig ein und aus, ohne deinen Atem beeinflussen zu wollen. Indem du die Aufmerksamkeit auf dich selbst richtest, schaffst du Distanz zu deinem Verlangen. Jedoch ohne es verdrängen zu wollen. Es ist da, und es hat seine Berechtigung, denn es wurde nicht gestillt, von denjenigen, dessen Aufgabe es gewesen wäre. Dieser Umstand verdient es, gewürdigt zu werden. Hier gibt es nichts “schön” zu reden-es ist eine schlimme Erfahrung, die dich zutiefst geprägt hat.
Jedoch bist du heute erwachsen und Situationen und Menschen nicht mehr hilflos ausgeliefert, wie damals als kleines Kind. Heute hast du die Möglichkeit, all deine Fähigkeiten zu nutzen, um das richtige Maß zu den Dingen und den dich umgebenden Menschen zu finden. Indem du das im Außen lebst, was machbar ist und echte Erfüllung bringt.
Mach es zu deinem Ritual: das Verlangen kommt, du bleibst bei dir und lässt das Verlangen los und spürst, dass du durch diesen Verzicht an der richtigen Stelle immer stärker wirst. Spüre, wie der Verzicht auf das Sehn-Suchtsobjekt dich (er)wachsen und frei werden lässt.
Dabei geht es nicht darum, das Verlangen bekämpfen oder zerstören zu wollen, denn dies wäre aussichtslos und daher pure Energieverschwendung. Jedoch bist du in der Lage, durch Schulung deiner Achtsamkeit deine Konzentration auf dich umzulenken. Diese Bewusstseinsumlenkung ist ein zentraler Schritt auf dem Weg, um dich von deiner Sucht zu befreien.
Wenn du erkennst, dass es die fehlende Anerkennung, Liebe und Geborgenheit in dir selbst ist, die dich treibt - und es eben nicht das Sehnsuchtsobjekt ist, dem du hilflos ausgeliefert bist, bist du nicht mehr das Opfer dieses Geschehens.
Lies diesen Text, wann immer du dein Verlangen spürst und denkst, ihm hilflos ausgeliefert zu sein. Du bist es nicht. Du kannst heute das Verlangen aushalten und es würdigen, denn du weisst, es hat seine Berechtigung, da zu sein. Und du bist heute in der Lage, dich selbst zu versorgen und dir die Liebe, Anerkennung und Wertschätzung zu geben, die du damals gebraucht hättest. Wenn du dies nicht mehr von anderen Menschen oder Dingen erwartest, ist das der erste Schritt, um erwachsenere und erfüllendere Beziehungen einzugehen, die dich immer mehr in die Lage versetzen, dein süchtiges Verhalten loszulassen.
change addictive behavior
In this article, I want to provide you with a perspective that can help you deal with addictive behaviors, whether they are substance-related (drugs, alcohol) or other addictions, such as emotional eating, gambling, involvement in toxic relationships, etc. acts.
Inspiration for this block article came from Dr. medical Mirriam Prieß, who in her book "Time for a Lane Change" gives many good suggestions for dealing with inner blockages and destructive behavior patterns, the causes of which lie primarily in the bonding experiences of early childhood.
Addictive behavior has a lot to do with unfulfilled (longing) addiction. It is the inner reality of an eternal seeker who never arrives and feels driven to find safety, love and affection somewhere outside because it was not given to him when he needed it as a small child. Addiction and dependency is something that can only be solved from within. Instead, the addict cannot be dissuaded from hoping to be able to fill the inner emptiness on the outside. This inner emptiness that is unbearable for those affected and can lead to the most absurd and destructive behavior.
If you recognize yourself in this, try to visualize the following, preferably at the moment when you can clearly feel your feelings of dependency:
Any drug is only a drug as long as you give it the meaning of being able to save you.
The moment you feel (longingly) attracted, look at yourself. Stop concentrating on the trigger of your longing, whether it's drugs, alcohol, sweets, the inability to establish closeness to a certain person. .. no matter what it is, what should satisfy your desire and fill the inner emptiness or distract you from it.
Instead, direct your attention to your inner fixation. Realize that it is the lack of closeness from the first years of life that drives you and that today it can no longer be made good on the outside. Freeing oneself from addiction means consistently renouncing the child's desire for security and reparation. So when the craving arises, consciously renounce the desire for care. Instead, focus on yourself and connecting with your inner self. When you're having a hard time feeling your inner self, bring your attention to your breath. Breathe in and out calmly without trying to control your breath. By focusing attention on yourself, you create distance from your desires. However, without wanting to suppress it. It's there, and it's right, because it wasn't nurtured by those whose job it should have been. This fact deserves to be acknowledged. There's nothing "nice" here - it's a bad experience that left a deep mark on you.
However, today you are an adult and are no longer at the mercy of situations and people like you were when you were a small child. Today you have the opportunity to use all your abilities to find the right balance with things and the people around you. By living on the outside what is feasible and brings real fulfillment.
Make it your ritual: the desire comes, you stay with yourself and let go of the desire and feel that you are becoming stronger and stronger through this renunciation in the right place. Feel how renunciation of the longing-object makes you grow and become free.
It is not about fighting or destroying the desire, because this would be hopeless and therefore a pure waste of energy. However, you are able to redirect your focus on yourself by training your mindfulness. This shift in consciousness is a key step on the way to breaking free from your addiction.
If you realize that it is the lack of recognition, love and security within yourself that drives you - and it is not the object of your longing to which you are helplessly at the mercy, you are no longer the victim of this event.
Read this text whenever you feel your desire and think you are helplessly at its mercy. It's not you. You can endure the desire today and appreciate it because you know it has a right to be there. And you are able to support yourself today and give yourself the love, recognition and appreciation that you needed back then. When you stop expecting this from other people or things, that is the first step to entering into more mature and fulfilling relationships that will increasingly empower you to let go of your addictive behavior.