Der Grund, warum der Umgang mit posttraumatischen Symptomen in therapeutischen Prozessen und spirituelle Praxis oft miteinander in Beziehung gesetzt werden, liegt aus meiner Sicht daran, dass die innere Arbeit, die dabei vollzogen wird, sich sehr ähnlelt. Um mit Gefühlen wie Schmerz, Panik, Hilflosigkeit oder Wut dieser inneren Wunden fertig zu werden, ist es sinnvoll, sich Achtsamkeitspraktiken anzueignen, die verhindern, sich mit diesen Gefühlen zu identifizieren. (siehe auch mein Blogartikel "Umgang mit rückbezüglichen Gefühlen-Wege in die Lebendigkeit") Denn du bist nicht diese Gefühle, sie gehören der Vergangenheit an, aber durch Triggersituationen fühlen sie sich an, als ob sie jetzt passieren. Wenn du es schaffst, dich nicht mit ihnen zu identifizieren, indem du innerlich zurücktrittst und in die Beobachterposition gehst, ohne deine Symptome zu beurteilen und ohne dich dafür zu verurteilen, dass du sie hast ... immer wieder ... über Jahre... wirst du am Ende gelernt haben, sehr schnell in einen achtsamen Zustand zu kommen ... und nach einer Weile mit einer gewissen Qualität ...
Es gibt viele Möglichkeiten, dein Nervensystem zu beruhigen und neu auszurichten, um Erfahrungen aus der Vergangenheit zu verarbeiten und die eigene Resilienz zu stärken. Hier haben kreative Ausdrucksmittel eine zentrale Bedeutung und sind eine enorme Ressource. Ob Musik, Malen, Tanzen, Yoga, Qigong, Meditation usw. Es ist gut, deinen eigenen Zugang zu finden, der dich in einen flow Zustand versetzen kann, denn in diesem Zustand werden Heilungsprozesse gefördert. Insbesondere, weil du dich dann mit deinem Körper verbindest und in den gegenwärtigen Moment kommst, ohne mit der Vergangenheit beschäftigt zu sein oder dir um deine Zukunft Sorgen zu machen. Der achstsame Zustand im Hier und Jetzt birgt ein enormes Potenzial in sich und trägt zur Entspannung deines Nervensystems und damit zur Stärkung deiner Stressverarbeitung bei.
Um zu verstehen, was ein Trauma ist und wie die menschliche Psyche es verarbeiten kann, ist es hilfreich, ein paar grundlegende Fakten aus der Hirnforschung zu kennen.
In diesem Zusammenhang möchte ich dir zwei wichtige Protagonisten vorstellen, die es erleichtern sollen, bestimmte Vorgänge im Gehirn besser zu verstehen:
Der Denker Der Hase
Der Denker:
Betrachtet die Dinge mit Abstand, denkt über eine Situation nach und kann sie reflektieren. Er kann auch Gefühle wahrnehmen, ist ihnen jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Er ist in der Lage die Dinge, die passieren, in Worte zu fassen und Sprache zu verwenden, um sich die Welt zu erklären. Er steht für die Großhirnrinde im Großhirn mit ihren unglaublichen Verarbeitungskapazitäten und Reflexionsmöglichkeiten.
Der Hase:
Der Hase kann blitzschnell reagieren, flüchten und wenn er sich in die Enge getrieben fühlt, auch aggressiv um sich schlagen. Er handelt reflexartig. Wenn gar nichts anderes mehr geht, verfällt er in eine Schockstarre und wird völlig unbeweglich vor Schreck. Der Hase steht für die Vorgänge im limbischen System und in den unteren Hirnfunktionen. Dazu zählt die Alarmanlagenfunktion der Amygdala (Mandelkerne) sowie die Funktionen des Kleinhirns, des Hippocampus und des Hirnstamms, welche u.a. für unseren Bewegungsapparat verantwortlich sind und die Grundfunktionen Körpers steuern, wie Atmung, Herzschlag, Verdauung, Schlaf. Der Hase steht also im weitesten Sinne für unsere Instinkte und unsere unbewussten Körperfunktionen.
Wenn Gefühle sich sehr bedrohlich anfühlen, es in der Gegenwart jedoch keine ernsthafte Bedrohung gibt, handelt es sich oft um sog. "rückbezügliche Gefühle". Damit sind unverarbeitete Gefühlszustände aus der Vergangenheit gemeint, die in der jetzigen Situation durch sog. Trigger re-aktiviert werden.
Dies passiert auch, wenn wir im Leben wieder ins Fühlen kommen, z.B. durch positive Situationen, die Gefühle von Freude und "gesehen werden" auslösen...diese können gleichzeitig dann die alten Emotionen aus der Vergangenheit re-aktivieren..wie Verlust, bzw. die Angst davor. Dann kommt erstmal wieder das Schmerzhafte zum Vorschein...Man fühlt (sich) eben oder eben nicht (Depression/Erstarrung/Dissoziation).
Solltest du momentan in einem Gefühlszustand sein, von dem du dich völlig überflutet fühlst, kannst du folgendes ausprobieren:
In diesem Artikel möchte ich dir eine Sichtweise vorstellen, die dir dabei helfen kann, mit Suchtverhalten umzugehen, unabhängig, ob es sich um stoffgebundene Süchte (Drogen, Alkohol) oder andere Abhängigkeiten, wie emotionales Essen, Spielsucht, Verstrickungen in toxischen Beziehungen, etc. handelt.
Die Inspiration für diesen Blockarikel kam von Dr. med. Mirriam Prieß, die in ihrem Buch “Zeit für einen Spurwechsel” viele gute Anregungen gibt, um mit inneren Blockaden und destruktiven Verhaltensmustern umzugehen, deren Ursachen vor allem in den Bindungserfahrungen der frühen Kindheit liegen.
Mein Sohn geht in die 7. Klasse, und im Fach Ethik hat er gerade das Thema "Glück". Die Kinder beschäftigen sich im Unterricht mit den eigenen Stärken und dass es wichtig ist, sich zu mögen, wie man ist. Und sie denken darüber nach, was Glück eigentlich bedeutet. Genauer gesagt, was macht Menschen persönlich glücklich (und was nicht), welchen Sinn hat das Leben und wie findet man das heraus? Das finde ich toll! Und dann erzählt mir mein Sohn noch begeistert von den "Glücksbohnen"- da müsse er den ganzen Tag darauf achten, wenn etwas Schönes passiert und dann eine Bohne in seine rechte Hosentasche stecken. Am Abend gibt es dann eine Auswertung und er könne anhand der Anzahl der Bohnen sehen, was alles Gutes während des Tages passiert ist. Ich erkenne die bekannte Übung zur positiven Aufmerksamkeitslenkung, die ich auch meinen Klienten schon empfohlen habe, zumeist mit der Ergänzung, die positiven Ereignisse und Begebenheiten am Abend in einem Glückstagebuch festzuhalten. Klasse, denke ich, das deutsche Schulsystem ist noch nicht gänzlich verloren...Zuversichtlich meint mein Sohn, aufschreiben brauche er das alles nicht, das sei viel zu aufwendig und er wisse schon, wie das geht mit der postiven Sicht auf die Dinge...na wunderbar, endlich beschäftigen sich die Kinder mal mit was Sinnvollem in der Schule.....
Leider stehen den postiven Wahrnehmungen und Sichtweisen oftmals hinderliche Gedanken im Weg, die in vielen Menschen ein stetiges inneres Geplapper erzeugen-zumeist völlig unbewußt wie ein innerer Autopilot. Entstanden durch kritische Blicke, hochgezogene Augenbrauen, Augenrollen und tiefe Seufzer....durch Gesagtes oder Ungesagtes in der Interaktion mit den engsten Bezugspersonen aus der Vergangenheit. Diese negativen Gedanken haben sich in unseren Köpfen als negative Glaubenssätze festgesetzt. Sie verursachen in uns Zweifel, Ängste, Unentschlossenheit und sind oft die Ursache dafür, wenn wir in unbefriedigenden Lebenssituationen ausharren.
Dies ist eine Übung zur Stärkung des Selbstwertgefühls und zur emotionalen Abgrenzung.
Es gibt Situationen und Phasen im Leben, wo du dich verletzlich und unsicher fühlst. Auch können bestimmte Menschen und Situationen Emotionen bei dir auslösen, denen du dich stark ausgeliefert fühlst. Hierfür gibt es eine wirksame Imaginationsübung, die dich stärkt und dich in eine distanziertere Haltung bringen kann, wodurch du dich sicherer und präsenter fühlen kannst.
Was sind deine Sehnsüchte, Wünsche und Vorstellungen vom Leben? Kann es sein, dass du deine Impulse immer mehr unterdrückst, je älter du wirst? Und wenn ja, warum?
Wie kannst du mit diesen Schranken im Kopf umgehen? Wie kann es trotzdem gehen, Überzeugungen zu leben und Herzenswünsche real werden zu lassen? Worin liegt der Sinn, es nicht zu tun? Um all das
soll es in diesem Blog-Artikel gehen.
„Das Gehirn wird so, wie und wofür man es mit großer Begeisterung benutzt“, sagt Gerald Hüther, der bekannte Hirnforscher.
Dabei ist es unwichtig, ob die Begeisterung durch die eigene Vorstellung (in Form von Erinnerungen, Imaginationen oder Phantasiebildern) oder durch ein reales Erlebnis in der Gegenwart ausgelöst wird.
Du hast die Fähigkeit, Dinge zu beobachten. Diese Fähigkeit kannst du dir zunutze machen, indem du deine innere Achtsamkeit entwickelst.
Achtsamkeit, ein Begriff, der einem seit geraumer Zeit an jeder Ecke begegnet, meint: Im jetzigen Augenblick präsent zu sein, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten.
Das Erleben geschieht immer im jetzigen Moment, auch wenn du mit deinen Gedanken immer wieder in die Zukunft oder in die Vergangenheit abschweifst und damit beschäftigt bis, was gewesen ist und was noch passieren könnte. Doch nur im Hier und Jetzt kannst du voll da sein, nur mit der Aufmerksamkeit im jetzigen Moment entsteht echter Kontakt - zu anderen Menschen und zu dir selbst.
Das ist er also-mein erster Blogeintrag. Eine Einweihung sozusagen.
Daher möchte ich mich in diesem Artikel auch einer ganz besonderen Sache widmen, die vielen auf den ersten Blick vielleicht banal erscheint und doch eine so große Wirkung hat:
dem Schreiben.